Ihr Lieben,
wir ihr vielleicht wisst, bin ich Laktose-intolerant. Es hat einige Zeit gedauert, bis man das schließlich festgestellt hat. Ich hatte davor einen langen Weg von Arzt zu Arzt hinter mir. Aber das ist eine Geschichte, die ich hier gar nicht erzählen möchte. Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich damit echt gut umgehen kann. Anfangs war es nicht so einfach, denn es gab bis auf Milch und Sojamilch kaum laktosefreie Milchprodukte. Das hat sich in den letzten Jahren so geändert! Mittlerweile bekommt man fast alles in laktosefreier Ausführung, ob als Variante, bei der die Laktose durch ein spezielles Verfahren entfernt wurde, oder als Soja- oder sonstiges Pflanzenmilch-Produkt. Es ist nur manchmal knifflig, wenn man essen geht oder zum Essen eingeladen ist. Aber auch dafür gibt es Hilfe in Form von Laktrase-Tabletten. Wenn man aber wie ich gerne selbst kocht und sowieso auf Fertigprodukte weitestgehend verzichtet, der kommt mit der Diagnose echt gut durchs Leben. Was ich mir aber so richtig richtig schwierig vorstelle, ist Gluten-Unverträglichkeit oder Zöliakie. Klar, da tut sich auch jede Menge. Aber Gluten ist einfach wirklich in vielen Lebensmitteln. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Müsste ich auf leckeres Brot, Baguette, Pizza, Focaccia, Hefeteig, Pasta, etc. verzichten, dann würde mir das wirklich weh tun und schwer fallen. Aber ich gehöre zu den Glücklichen, die Brot und Co. gut vertragen. Mich macht Brot wirklich glücklich und ich liebe es in fast allen Variationen. Heute habe ich ein Rezept für italienische Focaccia in Miniatur-Ausgabe vorbereitet.
Focaccia, Fladenbrote aus Hefeteig, kommt aus Ligurien, Nordostitalien. Manchmal werden die Brote als Vorläufer der Pizza gesehen, aber ob das so ist, weiß ich nicht. Der Teig unterscheidet sich jedenfalls von Pizzateig, es ist mehr Olivenöl enthalten. Außerdem werden die Brote nicht so dünn ausgerollt wie eine Pizza und auch nicht so reichlich belegt. Man drückt üblicherweise Mulden in den Teig und darin verstecken sich gerne Oliven und Kräuter. Bei mir kommen heute Tomaten hinein. Das spezielle an meinem Rezept ist, dass der Teig nach der Methode der sogenannten kalten Führung hergestellt wird, das heißt er darf im Kühlschrank über mehrer Stunden gehen. Das ist super praktisch, man kann ihn morgens herstellen und abends backen oder auch über Nacht gehen lassen und am nächsten Morgen zubereiten.
Mini-Focaccia mit Kirschtomaten
Zutaten für 8 kleine Fladenbrote
- 450 g Mehl
- 1/2 Würfel frische Hefe
- Etwas Zucker
- 1 1/2 TL Salz
- 3 EL Olivenöl
- 300 ml kaltes Wasser
- ca. 50 Kirschtomaten, halbiert
- Thymian und Rosmarin
- Olivenöl zum Bestreichen
- Meersalz zum Bestreuen
- Etwas Parmesan
Zubereitung
Gebt das Mehl in eine Schüssel und macht in der Mitte eine Mulde. Dort bröckelt ihr die Hefe hinein, gebt etwas Zucker darüber und 300 ml Wasser. Verrührt die Hefe mit etwas Mehl vom Rand und knetet dann nach und nach alles zu einem geschmeidigen Teig, der glatt ist und nicht mehr klebt. Formt den Teig dann zu einer Kugel, gebt ihn in eine Schüssel, bestreut ihn leicht mit Mehl und lasst ihn mit einem Küchetuch abgedeckt mindesten 8 Stunden im Kühlschrank gehen.
Am Abend oder am nächsten Teig heizt ihr den Backofen auf 240°C vor und nehmt den Teig aus dem Kühlschrank. Knetet ihn kräftig durch und gebt noch 1 TL Olivenöl hinzu. Teilt den Teig in 8 Stücke, die ihr zu Fladen formt. Gebt diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und drückt jeweils mit dem Daumen einige Mulden in den Teig. Bestreicht die Fladen mit Olivenöl und bestreut sie mit Meersalz. Ich habe Meersalz mit Oliven verwendet, sehr lecker. Dann gebt ihr die Kräuter und die Tomaten darauf und bestreut diese mit etwas Parmesan. Backt die Focaccias dann etwa 20 bis 30 Minuten, bis sie goldbraun sind.
Die kleinen Focaccias sind super Begleiter beim Barbecue oder auch eine leckere Belege zu Salat und Co.
Mittlerweile gibt es viele weitere Varianten der klassischen mediterranen Focaccia. Auch hier auf dem Blog findet ihr noch ein anderes Rezept, eine orientalische Focaccia, auch sehr zu empfehlen!
Für welche Variante ihr euch auch immer entscheidet – ich wünsche euch viel Freude beim Nachbacken!
Liebste Grüße von Martina
Verlinkt mit decorize , #sonntagsglück , Dienstagsdinge, Creadienstag und Freutag
12 Comments
Hallo Nina, deine Focaccias sehen köstlich aus.
Ich liebe solche und ähnliche Speisen die sich wirklich hervorragend für den Sommer eignen.
Ich habe zum ersten mal Laugengebäck gemacht, herrlich und so lecker.
L.G.Edith
Liebe Edith,
oh das klingt ja auch toll! An Laugengebäck habe ich mich noch nicht ran getraut…
Liebste Grüße von Martina
Liebe Nina,
erst gestern habe ich aus der Bäckerei so eine Leckerei mitgebracht. Das Tochterkind hat es sich schon so lange gewünscht.
Nun Dein Rezept – einfach passend. Danke Dir für´s Veröffentlichen!
Liebe Grüße
Monika
Sehr gerne, liebe Monika! Freut mich, dass es gerade so gut passt!
Liebste Grüße von Martina
Ich kann dein Leidensweg gut verstehen, unsere Tochter hat eine Quecksilber Allergie, aber damit lernt man leben.
Deine Focaccas sehen sehr lecker aus, ich liebe Hefeteig.
L G Pia
Super lecker sehen Deine Focaccias aus. Ich starte gleich, um sie sofort nachzubacken. Leider mit Trockenhefe, die hab ich immer zu Hause, aber das macht sicher nichts aus.
LG
Frauke von Lüttes Blog
Liebe Frauke,
wie schön, dass du sie gleich Nachbacken magst!
Ich backe auch oft mit Trockenhefe.
Liebste Grüße von Martina
Hallo Nina,
die habe ich gestern noch bei Freunden gegessen. Aber jetzt habe ich dann auch noch ein Rezept dazu. Vielen Dank und liebe Grüße
Silke
Liebe Silke,
aber gerne doch 🙂
Liebste Grüße von Martina
[…] womit habt ihr sie belegt?Wenn ihr mehr auf die herzhaften Varianten steht, dann hätte ich noch Mini-Focaccias mit Tomaten oder eine orientalische Focaccia für euch. Liebste Grüße von […]
Hallo Nina,
lassen sich die Hefefladen auch einfrieren?
Hast du damit Erfahrung?
Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
das habe ich tatsächlich noch nicht ausprobiert – aber Hefeteig lässt sich in der Regel recht gut einfrieren.
Liebste Grüße von Martina