Ihr Lieben,
es gibt Kochbücher, die erfüllen schlicht und einfach ihren Zweck – sie enthalten Rezepte. Manche davon sogar ohne Fotos oder Abbildungen, was ich ja so gar nicht leiden kann. Ich bin kein großer Fan dieser Kochbücher. Und dann gibt es Kochbücher, die sind einfach mehr. Die sind Märchenbuch, Biographie, Bildband und vieles mehr. Und genau diese Kochbücher liebe ich! Für mich muss ein Kochbuch etwas sein, in dem ich gerne schmökere, das ich immer wieder gerne zur Hand nehme, in dem ich immer wieder blättere. Deswegen verfalle ich auch regelmäßig diesen großen Schinken, mit schönen Einbänden, tollen Fotos und gutem Gewicht. Ich kann da einfach ganz schlecht widerstehen.
Nun durfte ich mal wieder genau so einen Schmöker testen – lieben Dank dann dieser Stelle an die Verlagsgruppe Randomhouse und den Südwestverlag. Es handelt sich um ein Buch von Molly Yeh, einer super erfolgreichen Bloggerin (my name is yeh):
Kochbuch: MOLLY’S KITCHEN
Es handelt sich mehr um ein Erzähl- als ein Rezeptbuch, wobei auch die Rezepte absolut nicht zu kurz kommen, Molly erzählt in dem Buch davon, wie sie die Leidenschaft für das Kochen entwickelt hat, wo doch die Hauptmahlzeiten in ihrer Kindheit Lunchboxen mit Crackern und Würstchen im Schlafrock waren. Wie schon der Untertitel des Buches verrät: “Stand, Land, Genuss – vom Glück, zu kochen und zu genießen.”, Mollys Einstellung zu Nahrungsmitteln hat sich grundlegend geändert. Diese Begeisterung für Essen merkt man nicht nur dadurch, dass es wirklich zu jedem Gericht in diesem Buch eine Geschichte gibt, die sich immer leicht liest und mit einem feinen Witz unterlegt ist.
Insgesamt findet man in Molly’s Kitchen über 120 Rezepte, von raffinierten Frühstücksideen über Wohlfühlsuppen und wärmende Hauptgerichte bis hin zu feinen Desserts und saftigen Kuchen. Zu jedem Gericht (oder zumindest fast jedem) gibt es ein schönes Foto oder auch mal eine Illustration. Somit ist das Buch auf jeden Fall eines: Abwechslungsreich! Und das sind auch die Gerichte.
Wie immer habe ich es mir nicht nehmen lassen, Rezepte aus dem Buch auszuprobieren. Und die will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Fangen wir mal mit einer Suppe an:
Tomaten-Kürbis-Suppe
Zutaten für 8 bis 10 Portionen (ja, Molly kocht gerne vor!)
- 1 Kürbis (ich habe Hokkaido verwendet, 1 1/2 bis 3 kg), längs halbiert und entkernt
- 2 1/2 EL Olivenöl
- Meersalz
- frisch gemahlener Pfeffer
- 1 Prise gemahlener Zimt
- 1 Prise geräuchertes Paprikapulver (oder eben normales, wenn ihr kein geräuchertes habt)
- 1 Prise Cayennepfeffer
- 1 Prise gemahlene Gewürznelken
- 1 große Zwiebel, gehackt
- 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- Blätter von 4 frischen Thymianzweigen
- 2 große Dosen geschälte Tomaten
- 750 ml Gemüsebrühe
- nach Geschmack geriebener Parmesan zum Servieren
Zubereitung:
Heizt den Backofen auf 190°C vor.
Setzt die Kürbishälften mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech, bestreicht das Kürbisfleisch mit 1/2 Esslöffel Öl und bestreut sie mit einer Prise Salz, etwas Pfeffer, Zimt, Paprikapulver, Cayennepfeffer und Gewürznelken. Gart den Kürbis etwa 1 Stunde, bis du ihn mit einer Gabel ganz leicht einstechen kannst.
Erhitze in der Zwischenzeit das restliche Öl in einem Topf und schwitze die Zwiebel darin mit einer Prise Salz an, bis sie weich ist, dann kommen Knoblauch und Thymian hinzu. Gib die Mischung zusammen mit den Tomaten in de Mixer oder püriere sie mit dem Pürierstab gleich im Topf.
Schabe dann das Kürbisfleisch aus der Schale und püriere es zusammen mit der Gemüsebrühe ebenfalls glatt. Rühre die Masse dann unter die Tomaten und bringe alles zum Kochen. Lasse die Suppe dann etwa 20 Minuten bei aufgesetztem Decken und unter gelegentlichem Rühren leicht köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Parmesan servieren.
Ich muss sagen, bisher sind sich bei mir Kürbis und Tomate noch nicht in einer Suppe begegnet – aber ich bin freudig überrascht!
Super zur Suppe passt, wie ich finde, das zweite Rezept:
Rugelach mit Spinat und Feta
Rugelach sind, wie ich gelernt habe, eine jüdische Spezialität, es handelt sich um herzhafte Teighörnchen
Zutaten für 16 Rugelach
- 300 g TK-Spinat (ich habe frischen Spinat verwendet, war auch prima)
- 2 EL Butter
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- Meersalz
- 2 bis 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 2 EL Mehl
- 3 EL Sahne
- 150 g Feta
- 1 TL Zitronensaft
- 400 g Mürbeteig aus dem Kühlregal oder selbst gemacht (ich habe Yufka-Teig genommen, war auch prima)
- 1 Eigelb, verquirlt
Zubereitung
Heizt den Backofen auf 220°C vor und lege zwei Backbleche mit Backpapier aus. Lasst den Spinat etwas antauen.
Zerlasst die Butter in einem großen Topf, schwitzt die Zwiebel darin mit einer Prise Salz glasig an, gebt Knoblauch und Pfeffer dazu und bratet ihn 1 Minute mit. Streut das Mehl ein und schwitzt es unter Rühren kurz an, dann kommt die Sahne dazu. Hackt den Spinat grob und gebt ihn zusammen mit Salz in den Topf. Gut verrühren und erhitzen. Bröckelt dann den Feta hinein und gebt den Zitronensaft hinzu.
Die Hälfte des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem großen, etwa 5 mm dicken Kreis ausrollen. Die Hälfte der Spinatmasse darauf verteilen und den Teigt mit einem Pizzaroller oder Messer in 8 Stücke schneiden. Rollt die Dreiecke dann von der breiten Seite her auf. Mit etwas Abstand auf das Blech setzen und mit dem Ei bestreichen. Mit der anderen Hälfte geht ihr genauso vor. Dann backt ihr die Rugelachs etwa 20 Minuten, bis sie goldbraun sind.
Na, was meint ihr? Schon mal etwas andere Rezepte, oder? Und das zieht sich durchs Buch durch.
Mein Fazit:
Ein schöner Schmöker, den man gerne zur Hand nimmt, mit leckeren Rezepten die man so noch nicht unbedingt kennt. Die Zutaten findet man auch alle bei uns. Dennoch muss ich sagen, dass mir das Geschichtenerzähler in diesem Buch fast ein bisschen zu viel ist. Ein bisschen zu viel Biographie, auch wenn das natürlich interessant ist. Also einen dreiviertel Daumen hoch von mir!
Liebste Grüße von Martina
Das Buch wurde mir auf Anfrage zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Dennoch beschreibe ich hier meine eigene, unbeeinflusste Meinung. Am Verkauf des Buches bin ich nicht beteiligt. Für den Beitrag wurde ich nicht bezahlt.
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