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Ihr Lieben,
neben dem Kochen habe ich schon seit Kindertagen eine weitere Leidenschaft: das Lesen. Früher hatte ich immer ein Buch mit dabei – und ich habe es geliebt, mir in der Bibliothek Bücher zu leihen. Das hat sich inzwischen etwas geändert, denn am liebsten habe ich ganz neue Bücher zu Hause. Aber Bücher liebe ich nach wie vor. Auch in Zeiten der E-Book-Reader und Tablets, die absolut praktisch sind, wenn man zum Beispiel verreist, geht für mich nichts über ein gebundenes Buch. Schon Marcus Tullius Cicero, ein römischer Schriftsteller, hat gesagt: “Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.” Und dem stimme ich absolut zu! Bei mir findet man tatsächlich in jedem Raum mindestens ein Buch. Leider geht meist mit dem Älterwerden auch der Zeitmangel einher und so lese ich nun nicht mehr so viel wie früher. Aber nach wie vor muss ich jeden Tag vor dem Einschlafen zumindest ein paar Minuten lesen – dieses Ritual lebe ich nur nicht, wenn es wirklich einmal sehr sehr spät geworden ist.
Die Liebe zu echten Büchern zeigt sich bei mir nicht nur in Romanen und Sachbüchern, ich liebe auch Reiseführer und – ihr ahnt es schon – natürlich auch Kochbücher! Was nun, wenn ein Buch zwei Dinge vereint? Wenn es ein Kochbuch ist und etwas mit Romanen zu tun hat? Das klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Das gibt es aber tatsächlich! Im Verlag Wunderraum ist ein Buch erschienen, das beides vereint!
Little Library Cookbook
Das Little Library Cookbook von Kate Young, einer leidenschaftlichen Köchin und Leserin, ist eine Rezeptsammlung inspiriert von schönen Romanen. Die Autorin berichtet über Bücher, die sie besonders beeindruckt haben und präsentiert dazu die passende kulinarische Begleitung. Habt ihr euch schon mal gefragt, wie wohl die Teigtaschen aus Amy Tans “Die Frau des Feuergottes” schmecken? Oder die gefüllten Auberginen in Gabriel Garcia Marquez “Die Liebe in Zeiten der Cholera”? Diese Rätsel werden im Little Library Cookbook gelöst! Und ist man den Büchern damit nicht schon viel näher?
Im Buch finden sich zahlreiche Rezepte, unterteilt nach”Guten Morgen!”, “Mittagspause”, “It’s Teatime”, “Abendessen”, “Schlemmereien um Mitternacht”, “Party & Feste” und “Weihnachten”. Und jedes Rezept wird mit einem Ausschnitt aus einem Roman eingeläutet, in dem es um das besagte Gericht geht. Ich finde diese Idee einfach grandios! Natürlich wurden die Rezepte immer an die moderne Zeit angepasst – aber man kann sich richtig vorstellen, wie Anna Karenina das Estragon Hähnchen genossen hat. Daumen hoch für die tolle Idee!
Die Rezepte werden zum Teil mit schönen Fotos untermalt – leider nur zum Teil, das ist für mich eines der Mankos des Buches. Das andere Manko ist, dass ich mir mehr Infos zu den jeweiligen Romanen gewünscht hätte, größere Ausschnitt oder eine Zusammenfassung – die Autorin berichtet in den Einleitungen doch sehr viel über sich selbst.
Das Buch selbst ist ein kleines Schmuckstück mit eine schönen, wertigen Einband mit schöner Haptik. Man nimmt das Buch gern zur Hand und das das Lesebändchen hilft einem bei der eigenen Orientierung. Die Rezepte sind abwechslungsreich, mal etwas aufwendiger, mal auch ganz einfach nachzukochen oder nachzubacken.
Und das ist dann auch mein Stichwort – denn ich habe natürlich wieder ein Rezept aus dem Buch für euch getestet. Und ich habe mich dabei für ein Buch mit einem meiner absoluten Lieblingsfiguren entschieden: “Pu der Bär” von A.A. Milne. Und was mag Pu besonders gerne? Honig! Oder auch Honich, wie er gerne sagt. Also habe ich mich an das Rezept für “Honich”-Küchlein mit Rosmarin gewagt.
Honig-Küchlein mit Rosmarin
Zutaten für 10 Honig-Küchlein
Für die Küchlein
- 170 g Butter
- 120 g dunkler Rohrzucker – ich gebe ehrlich zu, den habe ich weggelassen, sonst wären mir die Küchlein viel zu süß geworden
- 170 g Honig
- 200 g Mehl
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1/2 TL gemahlener Zimt
- 1 EL fein gehackte Rosmarinnadeln
- 2 Eier verquirl
Für das Topping
- 100 g Frischkäse
- 300 g Puderzucker
- Rosmarinhonig zum Beträufeln – 150 g Honig ung Nadeln von 2 Zweigen Rosmarin
Zubereitung
Heizt den Backofen auf 180°C vor.
Fettet ein Muffinblech mit etwas Butter ein oder legt es mit Muffinförmchen aus. Zerlasst die restliche Butter mit dem Zucker, dem Honig und ein EL Wasser in einem Topf. Stellt diesen dann zum Abkühlen zur Seite.
Siebt das Mehl mit dem Backpulver und dem Zimt in eine Schüssel und gebt die Rosmarinnadeln hinzu. Mischt die verquirlten Eier und die abgekühlte Honigmasse und gebt die Masse dann zum Mehl. Verrührt alles zu einem glatten Teig. Füllt nun die Muffinförmchen oder die Vertiefungen des Muffinblechs zu je zwei Drittel mit dem Teig und backt die Küchlein etwa 25 Minuten. Lasst sie dann 5 Minuten im Blech abkühlen, nehmt sie dann heraus und stellt sie auf ein Gitter zum Abkühlen.
Schlagt für das Topping den Frischkäse locker auf und siebt dann den Puderzucker dazu. Vermischt alles, bis eine geschmeidige, formstabile Creme entsteht. Wenn die Küchlein vollständig abgekühlt sind, streicht ihr das Topping auf die Honig-Küchlein.
Für den Rosmarinhonig erhitzt ihr den Honig in einem Topf und gebt den Rosmarin dazu. Kurz bevor der Honig kocht, nehmt ihr den Topf vom Herd und lasst den Honig mindestens 20 Minuten ziehen, damit sich die Aromen gut verbinden. Träufelt zum Servieren etwas Honig über das Topping der Honig-Küchlein – sollte der Honig schon fest sein, einfach noch mal kurz erwärmen. Den restlichen Honig füllt ihr in ein Schraubglas ab und genießt ihn zum Frühstück, zu Möhren oder anderem Kuchen.
Sehen lecker aus, die Honig-Küchlein, oder? Sind sie auch! Aber sie sind schon richtig Honig-süß – also kann man den Zucker getrost weg lassen.
Was sagt ihr nun? Ist das ein Kochbuch nach eurem Geschmack? Team Leseratte?
Liebste Grüße von Martina
Das Buch wurde mir auf Anfrage zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Dennoch beschreibe ich hier meine eigene, unbeeinflusste Meinung. Am Verkauf des Buches bin ich nicht beteiligt. Für den Beitrag wurde ich nicht bezahlt.
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